Titularfest
trotz großer Trauer um Ulrike Holzberg
Bericht: Sigrid E. Nelsen
Bilder: Sabine Hanna
Am 08.01.2023 begingen die Schützen des St. Sebastianus Schützenvereins den ersten der vier satzungsgemäßen Feiertage der Schützen, das Titularfest zu Ehren des heiligen Sebastian. Der heilige Sebastian ist im Rheinland der mit weitem Abstand häufigste Patron von Schützenvereinen. Interessanterweise ist der heilige Sebastian nicht nur der Patron der Schützen, sondern er ist auch Patron der Soldaten, der Jäger, der Feuerwehrleute, Zinngießer, Steinmetze und Gärtner. Außerdem ist er Pestheiliger. Dargestellt wird er als junger Mann, auch früher als Soldat, vor einem Baum stehend und von Pfeilen durchbohrt.
Nach dem Festgottesdienst in der Basilika St. Lambertus fand die Reunion im voll besetzen Henkel-Saal des Schlösser Quartier statt. Es war ein schwerer Beginn für den neuen 1. Chef Michael Zieren. Sichtlich bewegt kam er auf den unfassbaren plötzlichen Tod von Ulrike Holzberg zu sprechen, der Ehefrau des amtierenden Regimentskönigs Heinz Holzberg. „Am 17.12.2022 verstarb Ulrike. Sie wurde unvorhergesehen aus dem Leben gerissen. Vorgestern war die Beerdigung“, erklärte er und führte weiter aus: „Ulrike war bei weitem mehr als nur die Begleiterin des Königs. Im Jahr 1996 war sie selbst Regimentskönigin in Wersten. Ihr Ehemann konnte ihr keine größere Freude machen, als Schützenkönig im Großen Verein zu werden. Mit ihrer fröhlichen und warmherzigen Art zog sie alle in ihren Bann. Ulrike hätte gewollt, dass wir das Titularfest feiern.“ Zu Ehren der Verstorbenen wurde eine Schweigeminute eingelegt. Anschließend wurde der Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ gespielt. Die Schützen werden Ulrike immer ein ehrendes Andenken bewahren und das große Mitgefühl aller gilt Heinz Holzberg und seiner Familie.

Der 1. Chef Michael Zieren begrüßte danach die zahlreich erschienenen Ehrengäste, aus den Schützenreihen Regimentskönig Heinz Holzberg (Gesellschaft 9. Schützen), Gästekönig Julien Mounier (Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf AG) und Pressekönig Holger Stoldt vom Duessel-Journal; als Vertreter der Stadt Düsseldorf sind OB Dr. Stephan Keller zu nennen und Bürgermeister Josef Hinkel. Die Kirche war vertreten durch den Stadtdechanten Frank Heidkamp und den Superintendenten Heinrich Fuchs und die Politik wurde vertreten durch Thomas Jarzombek (Mitglied des Dt. Bundestages) und Rolf Tups (Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion). Alle Ehrengäste zu nennen, würde hier den Rahmen sprengen.
Nun folgte der Höhepunkt des Tages, die Übergabe der Chefkette an den 1. Chef Michael Zieren durch OB Dr. Stephan Keller. Der Oberbürgermeister wünschte zunächst allen ein frohes neues Jahr und Frieden für die Ukraine und ein friedliches Miteinander. Er führt sehr eindrucksvoll aus: „Wir leben in einer Stadt, die gesellig ist und strahlt. Wir müssen weiterhin friedlich feiern können und dürfen dabei keine Angst haben müssen. Die freie Entfaltung gehört zur Demokratie. Sie birgt gleichzeitig aber auch die Pflicht, sorgsam damit umzugehen. Man möge nur an die Vorkommnisse an Silvester 2022 denken. Wir haben aber auch gute Beispiele, zum Beispiel die Kirmes 2022. Mein Dank gilt dem St. Sebastianus Schützenverein. Es wurde eine tolle Leistung erbracht und alles ehrenamtlich. Es besteht eine besondere Verbundenheit zwischen Stadt und Schützen. Die Schützen gehören zum Stadtbild und wir konnten ein wundervolles friedliches Schützenfest und Kirmes feiern“. Der Oberbürgermeister fand auch positive und bestärkende Worte für den neuen 1. Chef. „Ich möchte meinen Dank Michael Zieren aussprechen, dass er die Aufgabe des ersten Chefs angenommen hat. Es ist eine Ehre und Würde, aber gleichzeitig auch eine Herausforderung. Manche Traditionen stehen auf dem Prüfstand. Der Spaß am Feiern darf aber nicht verloren gehen. Das alles erfordert Geschick und Zeit. Die Unterstützung der Stadt Düsseldorf haben Sie sicher“. Gleichzeitig bedankte er sich auch bei dem ehemaligen ersten Chef Lothar Inden für seinen großen bürgerschaftlichen Einsatz.

Sichtlich gerührt nahm Michael Zieren die Ehrenkette aus den Händen des Oberbürgermeisters entgegen und erwiderte die Ansprache mit einem Zitat: „Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er Verstand.“ Dass damit gemeint ist, dass man mit seinen Aufgaben wächst und dass es auch auf ein Miteinander im Team ankommt, führte er in seiner Ansprache aus:
„Es ist eine große Herausforderung für mich. Nach 17 Jahren trat der 1. Chef Lothar Inden ab, nahezu gleichzeitig auch der 2. Chef Wolfgang Vollmer und der Schatzmeister Wolfgang Heuser. Wir haben ihnen viel zu verdanken.
Die Worte des 1. Chefs wurden von den Zuhörern begeistert und mit großem Applaus entgegengenommen. Nun folgte der nächste Höhepunkt des Vormittags, die Übergabe der Kette an den 2. Chef Wolfgang Gehlfuß. Augenzwinkernd bemerkte der 1. Chef, dass die Satzung ihm das Recht einräumt, den 2. Chef selbst zu ernennen. Er wies noch einmal auf die vielen Verdienste und Aufgaben in der nunmehr 55-jährigen Mitgliedschaft von Wolfgang im Großen Verein hin, die ihn neben seiner Persönlichkeit sicher besonders für einen solchen Posten befähigen.
Es wurde danach noch der geschäftsführende Vorstand vorgestellt. Das Amt des Schatzmeisters bekleidet der selbstständige Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Torsten Jansen. Schriftführer und Verantwortlicher der Bewirtschaftungskommission ist der selbständige Rechtsanwalt Jens Hartmann und Vorsitzender der Platzkommission ist der Architekt Thomas König.
Ein ausführlicher Bericht mit allen Ehrungen ist in der Schützenzeitung „Der Schlossturm“ nachzulesem.