der Prinzessin
Stephanie von Hohenzollern
Prinzessin Stephanie war das zweite von sechs Kindern des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern Sigmaringen und seiner Gemahlin Prinzessin Josephine von Baden. Als sie 1852 nach Düsseldorf kam, war sie 15 Jahre alt. Von Haus aus katholisch, war sie ganz im Geiste der Frömmigkeit und Demut erzogen.
Die Liebe der Düsseldorfer zu gewinnen war aber nichts geeigneter als die karitative Aktivität, die Fürstin Josephine entfaltete. Sie hielt sich nicht für zu schade, persönlich in die Häuser der armen Bevölkerung zu gehen und mit eigener Hand Wohltaten zu spenden und Gaben zu verteilen. Die Prinzessin Stephanie begleitete sie dabei stets. Wenn wir den Berichten von Zeitgenossen folgen, trug die zierliche Fürstentochter dabei den Korb mit Gaben. Kein Diener oder Lakai durfte sie begleiten.
Die herzliche Anteilnahme, die sie der Not und Armut entgegenbrachte, wird erst recht verständlich, wenn wir uns daran erinnern, dass zur damaligen Zeit die Caritas fast ausschließlich von der Kirche oder privaten Wohltätern ausgeübt wurde. Die verschämten Armen aber versteckten ihre Not und gingen lieber kläglich zu Grunde, als sich zu bemühen, irgendwo Unterstützung zu erlangen. Solche verschämten Armen kann man nur durch persönliche Kontakte mit der Bevölkerung ausfindig machen. Dem waren selten Beamte gewachsen, weshalb sie sich spätere Zeit weiblicher Helferinnen als Fürsorgerinnen bediente.
Als sechs Jahre später am 15. Dezember 1857 die Verlobung mit Dom Pedro d‘ Alcantara von Portugal bekannt wurde, entlud sich die Dankbarkeit der Düsseldorfer in der spontanen Anteilnahme an diesem Ereignis. Sie wurde aber noch weiter gesteigert, als am 29. April 1858 in Berlin die kirchliche Ehe von Fürstbischof Dr. Förster aus Breslau eingesegnet wurde. Am 4. Mai 1858 verließ Prinzessin Stephanie endgültig Düsseldorf.
Am 17. Juli 1859 verstarb unerwartet in aller Frühe Prinzessin Stephanie, Königin von Portugal, in Lissabon.
(Quelle: Schützenzeitungen des St. Sebastianus Schützenvereins aus den Jahren 1950 und 1958)